Das Frankfurt der 1920er Jahre war eine pulsierende Kunst- und Kulturstadt, in der zahlreiche Kunstsammler und große Museen einen florierenden Kunsthandel beförderten. Dieser Blütezeit setzten ab 1933 die Nationalsozialisten ein jähes Ende. Das NS-Regime schuf einen neuen Kunstbetrieb, der jüdische Künstler, Sammler und Händler radikal ausgrenzte und damit eine Lücke für Profiteure produzierte.
Der AFGK-Band richtet den Blick auf die damaligen Protagonisten des Kunstbetriebs in Frankfurt und der Region. 16 Beiträge beleuchten sowohl zentrale Aspekte der Raub- und Zwangsenteignung während der NS-Herrschaft als auch die spezielle Rolle einzelner Personen und Häuser, darunter Städel-Museum und Liebieghaus. Neben profilierten Provenienzforscherinnen und -forschern kommen Historiker und Kunsthändler zu Wort.
Herausgegeben von der Frankfurter Gesellschaft für Geschichte e.V. in Verbindung mit dem Institut für Stadtgeschichte.
Mit Beiträgen von:
• Christoph Andreas (NS-Raubkunst im Kunsthandel)
• Maike Brüggen (Frankfurter Kunsthandel 1933 – 1945)
• Peter Forster (Netzwerk Hermann Voss)
• Andreas Hansert (Der jüdische Sammler Robert von Hirsch)
• Anna Heckötter (Die Liebieghaus Skulpturensammlung 1933 – 1945)
• Anja Heuß (Der Kunsthändler Wilhelm Ettle)
• Isabel von Klitzing (Einführung in die Provenienzforschung)
• Emily Löffler (Überweisungen der Reichsfinanzverwaltung im Landesmuseum Mainz)
• Miriam Olivia Merz (Erwerbungen aus der Sammlung Katzenstein)
• Jörg Osterloh (Die nationalsozialistische Kulturpolitik)
• Beatrix Piezonka (Die Sammelstrategie des Deutschen Ledermuseums in der NS-Zeit)
• Iris Schmeisser (Zwei Gemälde und ihre Geschichte, das Städel Museum 1933 – 1945)
• Ulrike Schmiegelt-Rietig (Museumsdirektor Ernstotto Graf zu Solms-Laubach)
• Uwe M. Schneede (Kleine Geschichte der aktuellen Provenienzforschung)
• Jürgen Steen (Die Silbererwerbungen des Historischen Museums nach dem 9. November 1938)
• Katharina Weiler (Die Sammlung Maximilian von Goldschmidt-Rothschilds und das Museum Angewandte Kunst)